Interview

Was bedeutet Ihnen das Schreiben und Veröffentlichen?

Kaum konnte ich lesen, brachte ich die ersten Geschichten zu Papier. Heute kann ich sagen, dass meine glücklichsten Phasen immer die gewesen sind, in denen ich geschrieben habe und die traurigsten, wenn ich meine kreative Ader unterdrückte: Wer interessierte sich schon für meine Bücher? Tatsächlich lehnten Verlage meine Manuskripte ab oder verlangten horrende Druckvorschüsse. Tief geknickt vergrub ich meine Geschichten in die hinterste Ecke des Schrankes. Bis mir mein Mann von der neuen Möglichkeit erzählte, ein Selfpublisher zu werden.

Zaghaft veröffentlichte ich bei Amazon das Märchen "Karl und die Keas".

Die positiven Rückmeldungen beflügelten mich. So entstand "Bonnie : Unsterblich".

Mit diesem Fantasy – Roman gelang mir ein Durchbruch.


Was tun Sie, wenn Sie nicht schreiben?

Ich liebe die Begegnung mit Menschen.

Während meines Halbtagsjobs nutze ich jede Gelegenheit, mich mit ihnen zu unterhalten. Dabei beeindruckt es mich, welch schlimme Krisen Menschen nicht nur bewältigen, sondern auch nutzen, um einen Neuanfang zu finden.

Nicht selten begegnen mir in den bescheidenen und ruhigen Erzählern die Großen und Starken. Sie arbeiten oft als Pflegekräfte, Polizisten, Paketzusteller oder Kassierer. Trotz ihres harten Alltags mit unzähligen Überstunden, körperlicher Belastung und Stress bewahren sie sich herzliche Freundlichkeit. Für mich sind sie Helden und inspirieren mich für meine Romane.

Da mein Mann und ich viel reisen, suche ich auch den Kontakt zu Menschen anderer Kulturen. Meist sind es Gespräche mit Händen und Füßen. Doch ist es immer wieder erstaunlich, wie gut die Kommunikation trotzdem klappt und wie leicht es ist, Brücken zu schlagen. Schnell werden aus völlig Fremden einfach nur Menschen mit offenen Herzen.

Natürlich liebe ich auch die Natur mit allem, was sie zu bieten hat:

Dem Meer, dem Himmel, den Pflanzen und natürlich den Tieren. So ist es selbstverständlich, dass die Hauptfiguren meiner Romane ein inniges Verhältnis zu mindestens einem Haustier haben und vor allem Hunde und Katzen wichtige Rollen einnehmen.


Wie kommt es, dass alle Hauptfiguren Ihrer Fantasy – Romane unsterblich sind?

Wenn ich das wüsste!

Als ich "Bonnie : Unsterblich" schrieb, hatte ich ganz andere Pläne mit ihr. Doch nach dem ersten Drittel uferte alles aus. Es geschah das, was mir seitdem immer wieder passiert: Die Helden übernehmen die Regie und ich komme mit dem Schreiben kaum noch nach. Im Grunde bin ich der erste Leser meiner Romane.

Vielleicht kann ich es aber auch so ausdrücken: Ich habe mir das Thema Unsterblichkeit nicht bewusst ausgesucht.

Da ich ein spiritueller Mensch bin, glaube ich eine unsterbliche Seele zu besitzen, die auch dann noch existiert, wenn mein Körper schon lange tot ist. Doch etwas in mir muss schon lange gearbeitet haben. Durch Bonnie kam diese Fantasie in Schwung und fasziniert mich seitdem mit all ihren Facetten.


Sowohl Luna, die Heldin der „Grüne Nebel“ Serie, als auch Maia Zafón hadern trotz besonderer Gaben mit ihrem Schicksal und sehnen sich zurück in ihr vergangenes Leben. Warum lassen Sie die eigentlich starken Hauptfiguren immer wieder zögern und schwach sein?

Ganz einfach: Es macht sie menschlich.

Ich finde, perfekte Superhelden sind auf Dauer langweilig.

Und wer hat sich in einer dunklen Krise nicht glücklichere Zeiten zurück gewünscht und mit seinem Los gehadert? Nicht selten katapultiert uns das Leben in Situationen, die wir nicht annehmen wollen. Obwohl wir die Kraft und das Geschick in uns tragen, den Herausforderungen zu begegnen, widersetzen wir uns. In dieser Lage erkennen wir nicht, welche Chancen sich bieten und verhindern einen echten Neuanfang.

Diesen schweren Prozess müssen auch meine Heldinnen durchlaufen. Dabei  können ihnen selbst die besten Talente und ihre Unsterblichkeit nicht helfen.


Für wen schreiben Sie Ihre Romane?

Für alle, die träumen und einmal ihren Alltag vergessen wollen.

Für alle, die sich danach sehnen, die Grenzen der Realität hinter sich zu lassen, um neuen Welten mit ungeahnten Möglichkeiten zu begegnen.


Hope Fé hat ein ganz besonderes Schicksal: 

Was hat Sie inspiriert über Aliens zu schreiben?

Mich fasziniert das Universum: 

Seine Entstehung. Seine Dimension.

Immer wieder betrachte ich ehrfürchtig Aufnahmen aus dem All. In allem liegt eine unendliche Schönheit und Würde. 

Im Grunde gibt es keine Worte, den Kosmos mit seinen Geheimnissen zu beschreiben.

Kein Wunder, dass sich meine Fantasie fast überschlägt: 

Was, wenn tatsächlich in den unendlichen Weiten hoch entwickelte Wesen existieren? 

Oder sind die Spezies vielleicht schon unter uns?

Wie könnte eine Begegnung zwischen Aliens und Menschen verlaufen?

In den drei Bänden der Hope Fé - Serie versuche ich auf meine Weise diese Fragen zu beantworten. 







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